Heute ist der Tag auf den wir die letzten Wochen hingefiebert haben – Jonas hat seine Masterarbeit abgegeben und heute morgen auch seine Präsentation gehalten.

Endlich ist Zeit um unsere To-Do-Liste gemeinsam abzuarbeiten – und die ist leider noch ziemlich lang. Allen voran sind da alle Visa-Anträge, um die wir uns noch kümmern müssen. Dafür brauchen wir vorher aber noch digitale Passbilder (mit und ohne Kopftuch) und eingescannte Reisepäasse. Uns fehlen außerdem noch ein paar kleinere Ausrüstungsgegenstände, die wir gern besorgen wollen. Dabei stellen wir uns aber immer wieder die Frage: Brauchen wir das wirklich? Schließlich müssen wir alles, was wir mitnehmen, jeden Tag mit uns herumschleppen. Ist es also nötig, eine extra Zeltplane mitzunehmen oder ist es schlauer, einfach Panzertape einzupacken, mit dem man Löcher flicken aber auch noch andere Dinge festkleben kann? Jedes Teil ist ein Abwägen zwischen Komfort, Gewicht und Preis.

Immerhin konnten wir letzten Freitag unsere Räder (vorläufig) abholen und haben eine erste Testfahrt hinter uns gebracht – sie fahren auf jeden Fall! Es ist ein bisschen ungewohnt, ohne Federung zu fahren, aber die wäre auf so einer langen Reise einfach zu schwer und zu anstrengend.

Insgesamt beginnen wir langsam zu begreifen, dass wir tatsächlich vor haben, ein Jahr unterwegs zu sein und damit jetzt auch die letzten Tage mit Familie und Freunden verbringen. Wir müssen unsere Wohnung ausräumen und viele Dinge machen wir jetzt erstmal „zum letzten Mal“ – das macht uns auf ganz neue Art dankbarer für das, was wir hier zuhause haben. Gleichzeitig haben wir noch so viele Dinge für die kommende Zeit zu erledigen und sind so gespannt auf alles, was wir erleben werden. Wir schwanken also zwischen Begeisterung, Sentimentalität und absoluter Überforderung – ein ziemlich wilder Mix.