Wir sind dem Donauradweg von Regensburg bis Russe (Bulgarien) mehr oder weniger strikt gefolgt. Da wir die Donau inzwischen verlassen haben, ist es für uns Zeit, einen Blick zurück zu werfen!

Gefahrene Strecke: Ca. 2300km

Durchschnittsgeschwindigkeit: Ca. 18,07 km/h

Dauer: 27 Tage, davon 4 Tage Pause (in Wien, Budapest und Belgrad)

Durchschnittlich gefahrene km an Fahrtagen: 100km

Lieblingsland: Serbien

Beste Straßen: Österreich


Der Traum für Radfahrer

Schlechteste Straßen: Ungarn


Der Alptraum 😉

Bergigster Teil: Serbien (um das Eiserne Tor)

Kosten: Insgesamt 824,60€. Davon 39€ für eine Ersatzkette, 560,52€ für Essen und Trinken und 225,08€ für Übernachtungen. Das macht pro Person im Schnitt 15,30€ am Tag (wobei wir 76€ schon für eine Übernachtung in Österreich ausgegeben haben, als es Sina nicht gut ging).

Übernachten: In Deutschland und Österreich haben wir durch Freunde viele Übernachtungsmöglichkeiten organisiert bekommen – das war Hammer. Sonst fragen wir hier gerne irgendwelche Leute, ob wir in ihrem Garten unser Zelt aufschlagen dürfen – das hat bisher immer sehr gut funktioniert und auch z.B. in Ungarn geklappt. Auf einem Campingplatz waren wir nur zweimal (1 x Österreich, 1 x Ungarn), nach Budapest gab es davon quasi keine mehr und wir sind immer mehr auf Wildcampen umgestiegen. Wenn jemand in der Nähe war haben wir oft gefragt ob es okay ist, wenn wir hier campen, aber so richtig interessiert hat es eigentlich niemanden. So haben wir oft auf Äckern, Feldern, Wiesen oder an der Donau übernachtet. In großen Städten haben wir uns AirBnB-Zimmer gegönnt.

Trinkwasser: In allen Ländern außer Rumänien war das Leitungswasser für uns immer trinkbar, deshalb haben wir hier in Cafés oder bei Einheimischen unsere Flaschen aufgefüllt. In Ungarn gab es sehr viele blaue Wasserspender an den Straßen, deren Wasser auch immer trinkbar ist. Ein paar davon haben wir auch in Rumänien gefunden – hier mussten wir verhältnismäßig aber immer am längsten suchen.

Waschen: In festen Häusern gab es immer eine Dusche, das war dann natürlich kein Problem. Ansonsten haben wir uns mehr oder weniger ausführlich gewaschen. Wir haben feste Seife und auch festes Shampoo dabei und haben uns oft entweder an Wasserspendern ganz ungeniert gewaschen oder abends eine 1,5l Wasserflasche benutzt, um unsere Körper von Schweiß und Sonnencreme zu befreien.

Beschilderung: In Deutschland und Österreich super, in Ungarn meistens okay, in Serbien sehr gut und in Rumänien und Bulgarien auf einen Schlag gar nicht mehr vorhanden. Geholfen hat uns neben unserem GPS-Gerät immer die „Eurovelo 6“-App, die nicht nur den Verlauf des Eurovelo 6 (Radweg, der vom Atlantik zum schwarzen Meer führt und in weiten Teilen mit dem Donauradweg übereinstimmt) anzeigt, sondern auch die Beschaffenheit der Straßen auf denen man fährt – für uns in vielen Situationen echt hilfreich. So wusste man, worauf man sich einlässt und hatte die Chance, sehr schlechte Wege einfach zu umfahren 🙂

Dinge, die wir zu viel dabei hatten/froh waren, dass wir sie nicht dabei hatten:

  • Klamotten! Obwohl wir schon sehr sparsam gepackt haben, hatten wir immer noch zu viel. Im Endeffekt haben wir jeden Tag das selbe an (Fahrradhose + Baumwoll-T-Shirt) und waschen alles, wenn wir AirBnBs haben. Dazu eine lange Hose, einen Pulli, Regensachen, ein Ersatz-T-Shirt und ein Outfit für Pausentage in der Stadt – das reicht eigentlich.
  • Heringe: Meistens braucht man nicht alle, die beim Zelt dabei sind
  • Campingstühle: Das lohnt sich eigentlich erst, wenn man wirklich lang und weit reist – in Europa gibt es super viele Parks und überall Bänke
  • Laptop: Teuer, schwer und eigentlich braucht man ihn unterwegs nicht. Wenn man etwas wirlich wichtiges hat, das sich nicht am Handy machen lässt, gibt es in Europa auch überall noch Internetcafés und Copy-Shops (die dann ungefähr 50 Cent pro halbe Stunde kosten)
  • Ersatzteile (wie z.B. eine Kette): In jeder größeren Stadt gibt es mindestens einen Fahrradladen, in dem man für fast alles Ersatz bekommt ohne die ganze Zeit schwere Teile schleppen zu müssen

Dinge, bei denen wir froh waren, sie dabei zu haben:

  • Jutebeutel: Super zum Einkaufen und um dreckige Wäsche darin aufzubewahren (können einfach mit in die Waschmaschine geschmissen werden)
  • Baumwoll-Schlafsack-Inletts: Haben uns in warmen Nächten ausgereicht und waren auch sonst angenehm als Zwischenschicht zwischen Körper und Schlafsack. Und das Beste: Auch die können einfach gewaschen werden!
  • Ersatzschlauch: Erspart das Flicken auf dem Weg
  • Rückspiegel: Wir sind so froh, den Verkehr (egal ob Auto oder andere Fahrradfahrer) beobachten zu können, ohne jedesmal ausversehen in die Straße (oder den Graben) zu fahren wenn wir uns umdrehen
  • E-Book-Reader: Abends im Zelt ist es so schön, noch ein paar Seiten zu lesen ohne ganze Bücher schleppen zu müssen

Unser Fazit: Uns hat es an der Donau echt gut gefallen und wir können den Radweg auf jeden Fall weiterempfehlen 🙂 Besonders auch für Radreise-Einsteiger und Familien geeignet – auch wenn das natürlich kein Geheimnis ist. Bis Wien trifft man auch dementsprechend viele Radler, mit denen man – wenn man möchte – auch super ins Gespräch kommen kann, schließlich hat man gleich ein verbindendes Thema. Wir durften an der Donau wunderbare und vielfältige Landschaften, verschiedene Kulturen, schöne kleine und große Städte und herzliche Gastfreundschaft erleben!